Kirchen

Stadtkirche Remscheid

Die Evangelische Stadtkirche zu Remscheid ist die älteste Kirche Remscheids und hat in ihrer langen Geschichte viele Wandlungen, viele Zerstörungen und viele Neuanfänge mitgemacht. Zuletzt wieder aufgebaut und renoviert nach der völligen Zerstörung in der Bombennacht vom 31. Juli 1943, wurde versucht, dieser vielfältigen Geschichte innerhalb der Kirche Raum zu geben. Im Eingangsbereich rechts lässt sich die Geschichte dieser Kirche im Überblick an der Wand ablesen. 

Die Pauluskirche auf dem Hasten

Schaut man vom Stadtpark Remscheid aus nach Norden auf den dicht bebauten Bergausläufer des Ortsteils Hasten mit Feld und Büchel, dann fällt der Blick auf den spitzen, schlanken Kirchturm der Evangelischen Pauluskirche. Kaum noch vorstellbar ist heute, dass die Hastener, wie viele Bewohner anderer entfernt liegender Hofschaften, bis zum Jahr 1853 den Sonntagsgottesdienst in der Evangelischen Kirche am Remscheider Markt besuchten und dabei extrem steile Wege auf sich nehmen mussten (Luftlinie ca. 3 km).

Orgelprospekt der Pauluskirche

Conradi war ein Baumeister in der Nachfolge Schinkels. Das kommt auch in der Gestaltung des Innenraums mit der warmen Ornamentik der hohen Holzdecke und der fast quadratischen Raumform (16,5 mal 22 Meter) zum Ausdruck. Sie wird bestimmt durch den hohen, wandfüllenden Orgelprospekt mit seinen prächtigen, gotisierenden Giebel-, Wimperg- und Ornamentformen, den die Schwelmer Firma Ibach 1866/67 beim Einbau der Orgel mit einem Rückpositiv an der gegenüberliegenden Emporenbrüstung schuf.

Kirchenfenster der Pauluskirche

Besonders prächtig sind die Kirchenfenster, die 1904 von der Hastener Familie Luckhaus und 1910 von dem Fabrikantenpaar Edelhoff gestiftet wurden. Im Stil der Neorenaissance zeigen die beiden mittleren Jesus am Kreuz und die Auferstehung. Sie sind in ihren Farben intensiver als die übrigen sechs und stammen aus der Glasmalerwerkstatt Ferdinand Müller in Quedlinburg; die späteren schuf G. Adolf Löttgen. Jesus segnet die Kinder, die Predigt am See Genezareth, die Geschichte vom Barmherzigen Samariter und das Abendmahl in Emmaus sind ihre Themen. Die Fenster an den Emporenseiten zeigen die vier Evangelisten. Für die Bogenöffnung hinterm Altar hatte die Gemeinde 1892 ein Gemälde des 1868 geborenen Malers Ernst Christian Pfannschmidt erworben, der ein bekannter Historienmaler und Illustrator war und an der Berliner und Düsseldorfer Akademie studiert hatte. Das Bild zeigt die Begegnung des Auferstandenen mit Maria Magdalena am Ostermorgen und hängt seit der Erneuerung der Orgel im Jahr 1928 neben dem Prospekt. Im Kirchturm befindet sich noch das originale Uhrwerk der Turmuhr aus dem Jahr 1884.